Transitorischen Passiven in der Schweiz richtig verbuchen

Eine Einführung zu transitorischen Passiven in der Schweiz: Wie verbucht man sie richtig mit und ohne Buchhaltungsprogramm und was muss man gesetzlich beachten?

Zuletzt aktualisiert am 1.9.2025

Transitorische Passiven sind wesentliche Buchhaltungsinstrumente, die gerade zum Jahresabschluss hin zur Anwendung kommen. Sie helfen dabei, Einnahmen und Ausgaben exakt den richtigen Perioden zuzuordnen. Dieser Prozess kann dabei helfen:

  • die finanzielle Übersichtlichkeit zu steigern,
  • Fehler zu vermeiden, die zu buchhalterischen Herausforderungen führen könnten,
  • und letztlich, die Genauigkeit deiner Finanzberichte zu erhöhen.
„Das Verständnis und die korrekte Anwendung von transitorischen Passiven kann ein entscheidender Faktor für den finanziellen Erfolg und die Übersichtlichkeit eines Unternehmens sein.“

In der Schweiz gibt es bestimmte Besonderheiten bei der Buchung von transitorischen Passiven im Vergleich zu anderen Ländern, die es zu beachten gilt. Vor allem die Schweizer Gesetzgebung und Standards spielen dabei eine wichtige Rolle, da sie die Rahmenbedingungen für die korrekte Verbuchung dieser Positionen definieren.

Ausserdem sollte man darauf achten, dass alle relevanten Zahlungsströme präzise dokumentiert werden und dass die periodengerechte Abgrenzung sorgfältig vorgenommen wird, um den tatsächlichen finanziellen Zustand des Unternehmens darzustellen.

Wie funktionieren transitorische Passiven in der Schweizer Buchhaltung?

In der Buchhaltung ist die periodengerechte Abgrenzung entscheidend, um den finanziellen Erfolg eines Unternehmens korrekt darzustellen.

Transitorische Passiven spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie stellen sicher, dass Aufwände in der Periode erfasst werden, in der sie tatsächlich anfallen. In der Schweiz regeln das Obligationenrecht (OR) und Swiss GAAP FER die Behandlung dieser Abgrenzungen.

In diesem Artikel möchten wir dir erklären, was transitorische Passiven sind, wie du sie korrekt in der Schweizer Buchhaltung erfasst und was du unbedingt beachten musst, um häufige Fehler zu vermeiden.

Was sind transitorische Passiven genau?

Transitorische Passiven sind Verpflichtungen für Aufwände, die das aktuelle Geschäftsjahr betreffen, deren Rechnungen aber erst im Folgejahr eingehen. Das wäre z.B. der Fall, wenn ein Mitarbeiter für dich im Dezember arbeitet, die Lohnabrechnung aber erst im Januar und damit im folgenden Geschäftsjahr gemacht wird. Diesen Betrag kannst du mit transitorischen Passiven erfassen, damit der Aufwand dem richtigen Geschäftsjahr zugeordnet wird.

Bin ich gesetzlich zu transitorischen Passiven verpflichtet?

Gemäss Arti. 958b OR muss die Buchführung periodengerecht sein, was die korrekte Erfassung von transitorischen Posten erfordert. Swiss GAAP FER 23 definiert Rückstellungen und grenzt sie von transitorischen Passiven ab, indem es betont, dass Rückstellungen auf wahrscheinlichen Verpflichtungen mit ungewisser Höhe oder Fälligkeit basieren, während transitorische Passiven für bereits bekannte Beträge verwendet werden.

Abgesehen von den gesetzlichen Anforderungen lohnen sich transitorische Passiven aber auf jeden Fall, da du sonst unter Umständen nicht einschätzen kannst, wie gut ein Geschäftsjahr verlaufen ist.

Wie verbuche ich transitorische Passiven?

Bei der Erfassung transitorischer Passiven wird der Aufwand im alten Jahr erfasst und eine Verbindlichkeit gegenüber dem entsprechenden Konto gebucht. Im neuen Jahr wird die Verbindlichkeit dann wieder aufgelöst, sobald die Rechnung eingeht und bezahlt wird.

Anwendungsbeispiel: Dein Unternehmen muss Ende Dezember einen Mechaniker für eine kaputte Maschine kommen lassen, aber die Rechnung über 5000 CHF schickt er erst im Januar.

Datum Soll Haben Betrag
31.12.25 Aufwandskonto Transitorische Passiven 5'000 CHF
07.01.26 (Eingang RG) Transitorische Passiven Verbindlichkeiten L+L 5'000 CHF
07.01.26 Verbindlichkeiten L+L Bank 5'000 CHF
Alternativ wird häufig auch die transitorische Position am 01.01. sofort wieder vollständig rückgebucht, sodass der Aufwand bei Rechnungseingang normal gebucht werden kann.

Welche Fehler passieren häufig bei den transitorischen Passiven?

Verwechslung mit Rückstellungen: Es ist wichtig, transitorische Passiven von Rückstellungen abzugrenzen, da letztere für ungewisse Verbindlichkeiten gebildet werden, während transitorische Passiven für bekannte Beträge stehen. Rückstellungen basieren also eher auf Annahmen und Vermutungen darüber, welche Aufwände anstehen (z.B. wenn man in einen Gerichtsprozess verwickelt ist und davon ausgeht, das dafür mehr Kosten anfallen werden), während transitorische Passiven für Beträge stehen, deren Höhe man bereits kennt.

Fehlerhafte Abgrenzungen:  Dokumentiere genau die Abgrenzungen und erfasse alle relevanten Buchungen präzise. Unvollständige Abgrenzungen verursachen Abweichungen und verfälschen die Berichterstattung.

Unterscheidung von Rechnungsabgrenzungen: Achte zudem auf die Unterscheidung zwischen aktiver und passiver Rechnungsabgrenzung. Eine aktive Abgrenzung sorgt für präzise und transparente Jahresabschlüsse.

Transitorische Posten am Jahresende: Am Jahresende sollten alle transitorischen Posten gründlich überprüft und Rückbuchungen zeitnah vorgenommen werden. Dies verhindert Verzerrungen im neuen Geschäftsjahr.

Konten regelmässig auf Null setzen: Regelmässig Konten für transitorische Aktiven und Passiven auf Null setzen. Buchhaltungssoftware kann hilfreich sein, da sie Periodenabgrenzungen automatisch berechnet.

Was ist der Unterschied zwischen transitorischen aktiven und transitorischen Passiven?

Während transitorische Passiven sich auf Verpflichtungen beziehen, die in der Zukunft zu zahlen sind, drehen sich transitorische Aktiven um Einnahmen oder Forderungen, die in der aktuellen Periode zu berücksichtigen sind, obwohl die Zahlung erst später erfolgt. Eine gebräuchliche Situation für transitorische Aktiven ist eine Vorleistung, die bereits empfangen wurde, aber deren vollständiger Betrag erst in der kommenden Periode als Einnahme verbucht werden kann. Es ist wichtig, die korrekte Abgrenzung aufzuteilen, damit sowohl die Erträge als auch die Ausgaben periodengerecht in der Bilanz erscheinen. Ein häufiges Missverständnis ist, dass beide Arten der transitorischen Posten gleich behandelt werden, was zu fehlerhaften Buchungen führen kann. Daher sollten die spezifischen Abgrenzungen genauestens überprüft werden, um finanzielle Ungenauigkeiten zu vermeiden.

Wie buche ich transitorische Aktiven?

Wenn du transitorische Aktiven buchst, bewertest du Erträge, die in der betreffenden Periode entstanden, aber noch nicht erfasst sind. Du beginnst damit, den genauen Betrag zu bestimmen, der auf das nächste Jahr übergeht. Dies kannst du erreichen, indem du die Summen der noch nicht fakturierten Erträge ermittelst.

Du buchst dann diese Beträge auf das Konto der transitorischen Aktiven. Angenommen, du hast Erträge in Höhe von 500 CHF, die in das nächste Jahr übergehen, so erfolgt die Buchung als Soll auf das Konto "Transitorische Aktiven" und als Haben auf das Ertragskonto.

Ein typisches Szenario könnte ein vorausbezahlter Mietvertrag sein, bei dem die Zahlung die aktuelle Periode überschreitet. Hierbei wird der bereits bezahlte, aber für das folgende Jahr fällige Betrag als transitorischer Aktivposten verbucht. Halte stets deine Einstellungen in deiner Buchhaltungssoftware korrekt, um sicherzustellen, dass die Abgrenzungen richtig verbucht werden.

Nutzt du eine einfache Buchhaltungssoftware wie infinity.swiss, erlaubt es dir, fehlerhafte Zuordnungen einfach zu korrigieren. Dies ist äusserst hilfreich, um die Genauigkeit deiner Jahresabschlüsse zu gewährleisten. Achte darauf, alle Buchungen sorgfältig zu prüfen, um häufige Fehler bei der Abgrenzung zu vermeiden.

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